Bei der Gartengestaltung bleiben zahlreiche Trends aus den letzten Jahren erhalten. Diese setzen auf einen Mix aus Naturnähe und Nutzerfreundlichkeit. Allerdings hat der Jahrhundertsommer 2018 seine Spuren hinterlassen. Das zeigt sich sowohl bei den Bepflanzungen als auch bei der im Garten verwendeten Technik.
Bei den Gärtnereien, Baumschulen und Landschaftsgestaltern steigt die Nachfrage nach natürlichen Schattenspendern. Viele Hausbesitzer haben im letzten Jahr gemerkt, dass bei einer derart lange anhaltenden Hitzewelle Markisen und Rollläden nicht ausreichen. Sie wünschen sich zusätzliche Beschattungen für ihre Terrassen, Balkone und Fassaden.
Art der verwendeten Bäume, Büsche und Hecken ändert sich
In der Vergangenheit hatten als Schattenspender Zierbäume und Zierbüsche Hochkonjunktur. Im letzten Sommer haben allerdings viele Haus- und Gartenbesitzer gemerkt, dass diese bei einer Dürre- und Hitzeperiode viel Pflege benötigen. Zahlreiche Ligusterhecken und Sichtschutzwände aus Lebensbäumchen haben Hitzeschäden davongetragen. Büsche und Bäume der älteren Obst- und Beerensorten erwiesen sich als wesentlich robuster. Deshalb ist 2019 ein Trend zum Umstieg auf Spalierbäume zu beobachten. Diese haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie neben dem Schatten auch eine leckere Ernte liefern. Eine Ligusterhecke als Sichtschutz im Garten lässt sich beispielsweise durch Himbeerspaliere oder eine Reihe von Johannisbeer- oder Stachelbeerbüsche ersetzen.
Naturnahe Schwimmteiche werden immer beliebter
Wer sich einen Swimmingpool im Garten wünscht, verzichtet mit steigender Häufigkeit auf rechteckige Becken mit Fliesen und chemischer Wasseraufbereitung. Stattdessen wird eine natürliche Wasserklärung bevorzugt. Sie ist bei einem Schwimmteich mit naturnahen Formen und einem Boden aus Teichfolie möglich. Dabei werden die Ufer intensiv bepflanzt. Die Pflanzen dienen sowohl als Blick- wie auch als Windschutz und dienen gleichzeitig als Wasserfilter. Viele Gartenbesitzer lassen ihren Schwimmteich außerdem mit Fischen besetzen. Die sich im Badewasser bildenden Algen werden zur Nahrung für die Fische, wodurch sie sich nicht übermäßig vermehren können.
Gleichzeitig werden die traditionellen Swimmingpools durch Badefässer aus Holz verdrängt. Die sind deutlich preiswerter als ein gefliester Pool und Sie können, bei Bedarf, deren Standort wechseln. Holzbadefässer im Garten sind wesentlich stabiler und komfortabler als die aufblasbaren Pools oder die Pools mit Metallrahmen und Einhängefolien. Zudem können sie auch im Winterhalbjahr als Tauchbecken für eine Outdoor-Sauna im Massivholzhäuschen genutzt werden.
Betonplatten als Beeteinfassungen verschwinden aus den Gärten
Die geraden und gewellten Betonplatten sind als Beeteinfassungen gänzlich aus der Mode gekommen. Heute werden dafür Naturmaterialien bevorzugt. Kleine Holzpalisaden erfüllen den gleichen Zweck und sind wesentlich umweltfreundlicher. Maschendrahtzäune als Grundstückseinfriedungen machen schicken und zugleich praktischen Rankgittern Platz. Für die Teilung der verschiedenen Abschnitte eines Gartens kommen immer häufiger Baumstämme oder Wälle aus losen Natursteinen zum Einsatz. Bei der Umgestaltung der Gärten achten viele Menschen auf einen hohen Nutzerkomfort. Sie lassen ihre ebenerdigen Beete durch Hochbeete ersetzen. Hochbeete ersparen das lästige Bücken bei der Gartenarbeit und erleichtern insgesamt die Gartenpflege, indem sie beispielsweise einen integrierten Schutz gegen einen Schneckenbefall mitbringen.
Der traditionelle Steingarten kommt aus der Mode
Lange war es üblich, Höhenunterschiede zwischen der Terrasse und dem Garten mit einem Steingarten zu überbrücken. Inzwischen haben viele Besitzer kleiner Grundstücke erkannt, dass das pure Platzverschwendung ist. Heute legen Gartenbaubetriebe als Übergang stufenartig angeordnete Beete an. Sie eignen sich für eine Bepflanzung mit Blumen genauso wie als Kräuterbeet oder den Anbau von Radieschen und Möhren. Vor allem die Besitzer von Reihenhäusern mit handtuchartig schmalen Grundstücken wissen diese zusätzlichen Anbauflächen sehr zu schätzen.
Garten- und Landschaftsbauer stehen vor neuen Herausforderungen. Der Trend ist insgesamt positiv, weil immer mehr Gartenbesitzer auf künstlich hergestellte Elemente und Materialien verzichten. Außerdem stehen die Effizienz und der Komfort bei der Nutzung der vorhandenen Flächen im Fokus.